Die Sonderstaatsanwaltschaft hat eine neue Anklage gegen Aleksandër Vlajić wegen des Verdachts der Spionage erhoben. Der Anklage zufolge diente er als Agent des serbischen BIA, dem er wichtige Informationen und Dokumente übermittelte, die die verfassungsmäßige Ordnung und Sicherheit des Kosovo sowie das Leben von Staatsbeamten und Bürgern untergruben.
Gegen den Serben Aleksandar Vlajic, der auch wegen des Bombenanschlags auf das Gebäude der städtischen Wahlkommission in Nord-Mitrovica vor Gericht steht, wurde eine neue Anklage erhoben.
Wie die Sonderstaatsanwaltschaft mitteilte, wurde gegen ihn zudem Anklage wegen Spionage erhoben, da ihm der Verdacht auf seine Tätigkeit als Agent des serbischen BIA vorgeworfen wird.
„Dem Angeklagten AV wird vorgeworfen, von einem nicht näher genannten Datum bis zu seiner Festnahme am 26.6.24 in seiner Eigenschaft als ansässiger Agent wichtige Informationen und Dokumente gesammelt und an den Geheimdienst und die Sicherheitsagentur der Republik Serbien übermittelt zu haben, die die verfassungsmäßige Ordnung und Sicherheit der Republik Kosovo sowie das Leben von Staatsbeamten und seiner Bürger verletzen“, heißt es in einer Erklärung der Sonderstaatsanwaltschaft.
Die Staatsanwaltschaft teilte mit, dass aus den erlangten Beweisen hervorgehe, dass Vlajić in internationalen Organisationen im Kosovo ein Netzwerk von Mitarbeitern serbischer Staatsangehörigkeit aufgebaut habe, von denen er Informationen und Berichte über die Arbeit dieser Organisationen erhalten habe, die der Anklage zufolge politische und sicherheitspolitische Aspekte auf dem Staatsgebiet betrafen.
Die Staatsanwaltschaft gab bekannt, dass Vlajić auch Informationen über Personen serbischer Staatsangehörigkeit gesammelt habe, um sie als Kollaborateure der kosovarischen Sicherheitsstrukturen darzustellen.
„Der Angeklagte hatte die erhaltenen Informationen und Dokumente per Telefon und in persönlichen Gesprächen an den leitenden BIA-Beamten RG weitergeleitet, den Leiter eines der BIA-Zentren auf serbischem Gebiet. Bei einer Hausdurchsuchung durch die Kosovo-Polizei wurde außerdem festgestellt, dass der Angeklagte ohne Genehmigung und unter Verletzung der geltenden Gesetze im Besitz einer Waffe des Modells Crvena Zastava und eines Tränengassprühgeräts war. Diese wurden am Tatort beschlagnahmt“, heißt es in der Erklärung.
Der Staatsanwalt hat dem Gericht in Pristina vorgeschlagen, Vlajićs Untersuchungshaft bis zum Abschluss des Gerichtsverfahrens zu verlängern und ihn der ihm vorgeworfenen Straftaten für schuldig zu befinden. Neben ihm sitzen auch Bedri Shabani, Muharrem Qerimi, Jelena Djukanovic und Hysri Selimi wegen Spionage in Untersuchungshaft.