Vertreter der Demokratischen Partei warfen der amtierenden Regierung vor, den Kosovo auf seinem Weg zur EU-Mitgliedschaft zurückgeworfen zu haben. Darüber hinaus wurde der Regierung auch vorgeworfen, den Kosovo nicht in die Agenda für eine Mitgliedschaft im Europarat aufgenommen zu haben.
Die Demokratische Partei des Kosovo macht die amtierende Regierung für die Stagnation im Beitrittsprozess zum Europarat verantwortlich.
Die Abgeordnete dieser Partei, Ariana Musliu-Shoshi, sagte in einer Pressekonferenz, der europäische Weg des Kosovo sei nicht nur stagniert, sondern habe auch Rückschritte gemacht.
„Erst vor zwei Tagen haben wir alle mit großer Sorge zur Kenntnis genommen, dass der Kosovo eine weitere historische Chance auf eine Mitgliedschaft im Europarat verspielt hat. Eine Chance, für die die vorherigen Regierungen mehr als ein Jahrzehnt lang mit großem Engagement gearbeitet haben, denn wir wissen, dass die Mitgliedschaft des Kosovo im Europarat der wichtigste Schritt zur europäischen Integration ist, die internationale Position unseres Staates stärkt und Garantien für die Rechte unserer Bürger bietet“, sagte Musliu-Shoshi.
Die Abgeordnete betonte, dass der Verlust der Chance auf eine Mitgliedschaft im Europarat eine direkte Folge der amtierenden Regierung sei, die ihrer Meinung nach die Institutionen des Kosovo als Geisel genommen habe.
Abgeordnete Musliu-Shoshi warf der amtierenden Regierung zudem die Strafmaßnahmen vor, die die Europäische Union bislang nicht gegen den Kosovo aufgehoben habe. Sie sagte, neben den finanziellen Kosten hätten die Maßnahmen auch negative Auswirkungen auf das Image des Staates.
„Die internationale Isolation verschärft sich, und der Prozess der Integration und der neuen Anerkennung des Kosovo-Staates gerät ins Stocken. Am schädlichsten ist die Zerstörung des Images des Kosovo als Faktor der Sicherheit und Stabilität in der Region“, sagte sie.
Laut dem PDK-Abgeordneten braucht der Staat eine Regierung, die sich für die Interessen des Staates einsetzt und das Vertrauen internationaler Faktoren wiederherstellt.
Obwohl am 9. Februar Wahlen stattfanden, verfügt das Kosovo über keine neuen Institutionen. Die konstituierende Sitzung der Versammlung läuft bereits seit über einem Monat, ist aber aufgrund der verhärteten Positionen der politischen Lager noch nicht abgeschlossen. Ohne diese Maßnahmen kann die Frist für die Bildung der neuen Regierung nicht beginnen.