DIE WELT

Deutschland verteidigt Einstufung der AfD als Extremismus nach US-Kritik

Die beiden AfD-Vorsitzenden Alice Weidel und Tino Chrupalla

Die beiden AfD-Vorsitzenden Alice Weidel und Tino Chrupalla

Das deutsche Außenministerium hat seine Entscheidung verteidigt, die Alternative für Deutschland (AfD) als rechtsextreme Partei einzustufen, nachdem es dafür heftige Kritik aus dem Weißen Haus gegeben hatte, berichtete die BBC.

US-Vizepräsident JD Vance warf „Bürokraten vor, die Berliner Mauer wiederaufzubauen“, während Außenminister Marco Rubio die Geheimhaltung als „verkleidete Tyrannei“ bezeichnete.

In einem ungewöhnlichen Schritt reagierte das deutsche Außenministerium direkt auf Rubios Beitrag auf der Plattform „X“ und schrieb: „Wir haben aus unserer Geschichte gelernt, dass dem Rechtsextremismus Einhalt geboten werden muss.“  

Der deutsche Geheimdienst, der die Klassifizierung durchgeführt hat, kam zu dem Schluss, dass das vorherrschende Verständnis der AfD von Menschen auf der Grundlage von Ethnizität und Herkunft gegen die freiheitliche demokratische Grundordnung Deutschlands verstößt.

Bei der Bundestagswahl im Februar erreichte die AfD den zweiten Platz und erreichte mit 152 Prozent der Stimmen einen Rekord von 630 Sitzen im 20.8 Sitze umfassenden Parlament.

Die beiden Parteivorsitzenden Alice Weidel und Tino Chrupalla erklärten, die Entscheidung sei „eindeutig politisch motiviert“ und ein „schwerer Schlag für die deutsche Demokratie“.

Die neue Einstufung verleiht den Behörden größere Macht, die AfD mit Methoden wie dem Abhören von Telefongesprächen und der Anwerbung von Agenten zu überwachen.