Zehntausende belgische Demonstranten haben am Donnerstag gegen die geplante Rentenreform der neuen Regierung demonstriert.
Donnerstag war zugleich der erste Tag des Streiks, der den gesamten Flugverkehr im Land zum Erliegen brachte. Am Brüsseler Flughafen wurden 430 Flüge annulliert, berichtet Euronews.
Die belgische Polizei gab im sozialen Netzwerk „X“ an, dass sich in Brüssel 60,000 Menschen dem Streik angeschlossen hätten.
Vor dem Büro der liberalen MR-Partei, die Teil der Regierungskoalition ist, kam es zu Zusammenstößen zwischen Demonstranten und der Polizei. Die belgische Polizei setzte Tränengas und Wasserwerfer ein, um die Menge der Demonstranten zu zerstreuen.
Lokale Medien berichteten auch von ähnlichen Zusammenstößen in der Nähe des Büros der zentristischen Partei Les Engages, einem weiteren Mitglied der Regierungskoalition.
Im Jahr 2025 hat die neue Regierung das Renteneintrittsalter von 65 auf 66 Jahre angehoben, und bis 2030 soll es auf 67 Jahre angehoben werden. Die belgische Exekutive möchte noch weiter gehen und Vorzugsregelungen für Militärangehörige und Bahnangestellte ins Visier nehmen.
Die geplante Rentenreform belohnt diejenigen, die bei ihrer Pensionierung 35 Jahre Betriebszugehörigkeit vorweisen können. Wer früher in Pension geht und keine 35 Jahre Betriebszugehörigkeit vorweisen kann, muss mit Maßnahmen rechnen.
Das neue System ist für Geringverdiener weniger vorteilhaft als das alte System, das einen Pauschalbetrag auf der Grundlage der Erwerbstätigkeitsdauer vorsah.