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Wadephul: Scholz' Amateur-Aussage in Belgrad

Der Vizepräsident der größten deutschen Oppositionspartei CDU/CSU, Johann David Wadephul, hat das Programm und die Aussagen des deutschen Bundeskanzlers Olaf Scholz vor zehn Tagen auf dem Balkan kritisiert. Bei einer Rede im Bundestag am Mittwoch anlässlich einer Westbalkan-Debatte bezeichnete Wadephul die Reise als gescheitert, die seiner Meinung nach von allen Seiten schien: „Einmal in Pristina und dann in Belgrad.“ Von da an schien die Reise sehr problematisch zu sein.“

Wadephul bezeichnete die Aussage des deutschen sozialdemokratischen Bundeskanzlers während seines Besuchs in Belgrad über die Notwendigkeit der Anerkennung des Kosovo durch Serbien als Voraussetzung für seinen EU-Beitritt als dilettantisch.

„Das ist wünschenswert und jeder weiß das, aber die Anerkennung muss am Ende eines Prozesses erfolgen, während diese jetzt auf solch dilettantische Weise in der Öffentlichkeit abgegebene Erklärung den gesamten Prozess belastet, der für Serbien schwierig geworden ist“, sagte Wadephul.

Anders als die deutsche Kanzlerin Angela Merkel, die sich in Pressekonferenzen zurückhielt und ihre Statements meist hinter verschlossenen Türen abgab, überraschte der aktuelle Kanzler Olaf Scholz mit seinem Antrag auf Anerkennung des Kosovo die Meinung in Serbien. Kosovo in den Mittelpunkt zu stellen und nicht an das Ende des Prozesses der Normalisierung der Beziehungen zwischen Kosovo und Serbien zu stellen, ist eine der Hauptforderungen des Kosovo für den Dialog.

In der Bundestagsdebatte zum Westbalkan sprach Wadephul im Namen seiner Fraktion und stellte den Antrag dieser Fraktion für ein Engagement Deutschlands im Umgang des Westbalkans mit der EU vor. Der Antrag fordert unter anderem, dass sich die Bundesregierung mit allen Kräften und konkreten Schritten für die Aufnahme von Verhandlungen mit Albanien und Nordmazedonien, für die Anerkennung des Kosovo und seiner Mitgliedschaft in verschiedenen Organisationen sowie für die Visaliberalisierung einsetzt Regime für Bürger des Kosovo.

Wadephul vergaß nicht, an die Bedingungen zu erinnern, die der Bundestag Albanien für die Aufnahme von Verhandlungen mit der EU gestellt hat. „Ich erwarte von der Bundesregierung, dass sie die Beschlüsse des Bundestags zu Albanien und Nordmazedonien berücksichtigt und die Verfahren nicht beschleunigt“, sagte Wadephul.

In dem vom Bundestag im Oktober 2019 angenommenen Beschluss gaben deutsche Parlamentarier der Bundesregierung grünes Licht für die Aufnahme von Verhandlungen mit Albanien und Nordmazedonien, doch die CDU/CSU-Fraktion, zu der auch die damalige Bundeskanzlerin Angela Merkel gehörte, wies die Regierung mit Deutsch ab neun zusätzliche Bedingungen für Albanien, bevor es beschloss, Verhandlungen aufzunehmen. Der Beschluss des Bundestages ist für die Bundesregierung nicht bindend./DW