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Experten: Aussetzung des strategischen Dialogs durch die USA ist eine ernste Warnung für den Kosovo

Die Entscheidung der USA, den geplanten strategischen Dialog mit dem Kosovo auf unbestimmte Zeit auszusetzen, wird von Experten für internationale Beziehungen als schwerwiegender Schritt gewertet. Charles Kupchan vom Council on Foreign Relations in Washington bezeichnet den Schritt als Ausdruck der Unzufriedenheit mit der derzeitigen Regierung. Experte Akri Çipa sieht in der Entscheidung eine ernste Warnung für den Kosovo und signalisiert einen Vertrauensverlust seines wichtigsten internationalen Verbündeten.

Die Aussetzung des geplanten strategischen Dialogs mit dem Kosovo sei das Ergebnis der Unzufriedenheit und Frustration der USA mit der derzeitigen Regierung, sagte Charles Kupchan, ein Amerika-Experte des Council on Foreign Relations in Washington.

In einem Interview mit Radio Free Europe bezeichnete Kupchan die Aussetzung dieses Dialogs als ernstes Problem, da er der Ansicht war, dass die Region mehr und nicht weniger Engagement seitens der USA brauche.

„In vielerlei Hinsicht ist dies ein Zeichen der Unzufriedenheit mit der Regierung im Kosovo, die praktisch seit den Wahlen Anfang des Jahres im Amt ist. Aber es ist auch das Ergebnis angestauter Frustration: Es hat Monate gedauert, den Sprecher der kosovarischen Versammlung zu wählen, und jetzt beleidigt Kurti das Verfassungsgericht. Vor den Wahlen hat Kurti Entscheidungen zu einer Vielzahl von Themen getroffen – vom Verbot des serbischen Dinar über die Einsetzung albanischer Bürgermeister im Norden bis hin zum Versäumnis, den Zusammenschluss serbisch geprägter Gemeinden voranzutreiben. Hier in Washington und in Europa herrscht weithin die Auffassung, dass die Regierung im Kosovo nicht dazu beiträgt, die Situation zu verbessern“, sagte er.

Der Experte für internationale Beziehungen, Akri Çipa, sagt, die Entscheidung der USA sei eine ernste Warnung für den Kosovo und signalisiere einen Vertrauensverlust seitens seines wichtigsten internationalen Verbündeten.

„Auch wenn man argumentiert, dass dies ein falscher Schritt Washingtons war, leidet der Kosovo unter den Folgen, wie etwa der Schwächung seiner Glaubwürdigkeit auf der internationalen Bühne und der Verlangsamung des euro-atlantischen Integrationsprozesses. Es gibt jedoch noch Raum zum Nachdenken“, erklärte Çipa.

Am Freitag gab die US-Botschaft in Pristina bekannt, dass sie den angekündigten strategischen Dialog mit dem Kosovo aussetzen werde. Nach Angaben der Botschaft ist die Entscheidung eine Konsequenz der Aussagen und Handlungen der amtierenden Regierung unter Premierminister Albin Kurti.